Die Corona-Krise zeigt, welche Bedeutung klassische und soziale Medien heutzutage für die Entscheidungsfindung in der Demokratie haben. Täglich verläßlich informiert zu sein, wird überlebenswichtig.
Aus diesem Grund hat CORRECTIV gemeinsam mit dem Reporterforum e.V. eine Bürgerakademie für Kommunikation entwickelt. Sie will helfen, die Öffentlichkeit zu qualifizieren: Sie macht die Arbeit der klassischen und sozialen Medien durchschaubar, hilft Versuche der Desinformation zu erkennen. Und sie vermittelt journalistisches Wissen und Handwerk an jeden interessierten Bürger.
Die Bürgerakademie ergänzt die mit Erfolg gestartete Lernplattform „Reporterfabrik“ mit weiteren Kursen und Workshops. Die neuen Online-Tutorials setzen bei Basisthemen an: „Wie schreibe ich verständlich“, „YouTube verstehen“, „Fit fürs Web“, „Richtig googeln“, „Photoshop für Anfänger“, „Kompetent kommentieren im Netz“, „Presserecht in sozialen Medien“ und „Wie gegen Datenklau schützen“ sind einige der Angebote. Auch wie man sich online bewirbt, einen überzeugenden Liebesbrief formuliert oder als Sportler ein gutes Interview gibt, wird in den Workshops gelehrt.
Die Bürgerakademie startet zunächst in einer Beta-Version. In ihrer Endstufe bietet sie ein eLearning-Angebot, mit dem in über 800 Lehrvideos erklärt wird, was man über soziale und klassische Medien wissen muss und wie man selber besser schreiben, fotografieren, filmen, reden und überzeugen kann. Zu den über 60 Dozenten gehören unter anderem Giovanni di Lorenzo, Doris Dörrie, Wolf Schneider, Sandra Maischberger, Claus Kleber, Günther Jauch, Sascha Lobo und Franziska Bluhm.
CORRECTIV und Reporterforum wollen damit einen Beitrag zur Entwicklung der Demokratie im Zeitalter der Digitalisierung leisten. Das Projekt wird unterstützt von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
„Medienkompetenz für Alle vermittelt die Bürgerakademie. Da es hier um die Grundlage einer funktionierenden Demokratie geht und unser Leitthema ‚Demokratie stärken’ ist, freuen wir uns sehr, den Aufbau der Bürgerakademie unterstützen zu können“, sagt Kaija Landsberg, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Die Bürgerakademie setzt um, was Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier so formuliert: „Am Ende besteht diese Demokratie aus mündigen Bürgern, die in der Lage sein wollen, sich in einer komplexen Welt ihr eigenes Urteil zu bilden. Bildung und Medienkompetenz sind dafür unverzichtbare Voraussetzungen.“
Dem dient auch die „Schulbörse“ der Bürgerakademie, sie vermittelt den Kontakt zwischen Schulen und über 600 JournalistInnen, die gerne helfen wollen im Unterricht das Medienwissen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern.
Viele Angebote der Bürgerakademie sind frei und kostenlos zugänglich. Daneben gibt es aber auch Workshops für 5 oder 15 Euro. „Wir hoffen, dass viele Volkshochschulen ihren Kursteilnehmern ermäßigte oder kostenlose Zugänge anbieten können“, sagt David Schraven, Geschäftsführer der Bürgerakademie. Das Geld werde in den Ausbau der Akademie investiert.